Mit etwas Verspätung der noch ausstehende Blog über das Medalrace vom letzten Donnerstag.
Um im Medalrace zu starten, bewegten wir unser Boot in die Pitlane, welche sich am Strand vor der Fanzone befand. Bevor wir aufs Wasser durften, mussten wir eine ganze Zeremonie durchmachen. Doch am Donnerstag, war eineinhalb Stunden vor dem Start die Fanzone noch gar nicht geöffnet, deshalb wurde die Präsentation der zehn besten Teams abgesagt. Für uns nicht so schlimm, denn wir hatten ja das Privileg diese Präsentation schon am Vortag zu erleben.
Es war also ruhiger als am Vortag, wir warten noch auf die letzte Kontrolle des Vermessers, bevor wir unsere Segel setzten. Pünktlich wasserten wir unser Boot ein und verabschiedeten uns von den Schweizer Fans, die stetig eintrudelten.
Draussen erwartete uns wenig Wind, doch genügend, um ein Rennen zu starten. Am Anfang war es noch ruhig und wir segelten uns ein. Langsam näherten sich die Helikopter und der Lärmpegel, sowie die Anspannung stieg etwas an. Es war so weit, wir standen vor dem letzten Rennen, der Olympischen Spiele Paris 2024.
Wir starteten mit einem guten Start und konnten unsere Linie halten und verteidigten links, obwohl man den Eindruck hatte, dass der Wind rechts etwas konstanter war. Wir rundeten die erste Luv-Boje als drittes Boot, die Franzosen waren vorneweg, die würden uns also in der Rangliste überholen.
Auf der zweiten Kreuz segelten die Franzosen links, um sie zu überholen mussten wir eine andere Taktik fahren. Ich sah wiederum mehr Druck rechts und wir verteidigten die rechte Seite. Es stellte sich als Fehlentscheidung heraus und wir rundeten als achtes Boot. Die Israelis haben uns überholt, nun hiess es für uns das Diplom zu sichern, denn alle anderen Boote waren zu weit weg, um noch Plätze gut zu machen.
Mit dem achten Rang im Medalrace, beenden wir die Regatta auf dem achten Schlussrang und sicherten uns so das angestrebte Diplom, womit wir sehr zufrieden sind.
Im Ziel waren wir dann eingeklemmt inmitten explodierender Emotionen. Unsere Trainingspartner segelten gleich vor uns durchs Ziel. Lara (AUT) dreht sich zu uns um und fragt, «Haben wir Gold?». Jordi (ESP) segelte gleich hinter uns ins Ziel, doch die Schweden und Japaner waren ziemlich weit vorne, wir konnten die Frage im ersten Moment schlicht und einfach nicht beantworten. Als der Coach dann langsam näherkam, waren wir uns sicher. Unsere Trainingspartner haben es geschafft!!! Sie gewannen GOLD!! Wir selbst lagen schlussendlich weit entfernt einer Medaille, was kann man sich Schöneres wünschen, als das die Trainingspartner die Regatta gewinnen!?
An Land wurden wir von unserem Team herzlich empfangen, wir genossen jede Sekunde von diesem Moment. Als dann Lara und Luki zum Strand segelten, empfangen wir sie mit offenen Armen. Das war eine unglaublich schöne und wertvolle Trainingspartnerschaft der letzten zwei Jahre und eine Freundschaft, die bereits 2010 an der ISAF WM in der Türkei seinen Anfang hatte.
Im Moment sind wir im TGV auf dem Weg an die Schlussfeier in Paris. Unser Boot ist bereits zu Hause, nach einer langen und abenteuerlichen Fahrt unserer Fahrcrew, merci für eure Geduld und Nerven.
Liebe Maja
Lieber Yves
Ihr habt uns mit Euren Leistungen sehr viel Freude gemacht! Bewundernswert wie Ihr mit Eurer Leidenschaft und Zielstrebigkeit arbeitet und immer versucht, alles herauszuholen. Herzliche Gratulation zum olympischen Diplom!
Ihr seid für uns die Nr. 1 ! Wir sind stolz auf Euch! 🇨🇭
Andy Kollaritsch